USDJPY Korrektur im Anmarsch!?

Seit September 2012 ging es fast nonstop aufwärts im USDJPY Chart, und damit abwärts für den japanischen Yen gegenüber dem Dollar. Eine Entwicklung die einerseits zwar viele überrascht haben mag, jedoch durchaus zu erwarten gewesen ist. Denn wie wir nun wissen hat Japan seit einiger Zeit nicht nur eine neue Regierung sondern auch ein paar neue ambitionierte Pläne was die Ankurbelung der eigenen Wirtschaft betrifft.

Fest steht: Die neue japanische Regierung um Ministerpräsident Shinzo Abe hat es sich offenbar ernsthaft zur Aufgabe gemacht Japan endlich aus seiner langjährigen Lethargie zu reissen, die Zeiten der Deflation zu beenden und für neues Wirtschaftswachstum zu sorgen.

Eine wahre Mammutaufgabe, die aber so schnell wie möglich mit einer Mischung aus Reformmaßnahmen, Konjunkturpaketen, und vor allem expansiver Geldpolitik erreicht werden soll.

Auf dem Papier ist die japanische Zentralbank (BoJ) zwar immer noch unabhängig, jedoch sieht es derzeit tatsächlich so aus als würden sich die Notenbanker vom Tatendrang der neuen Regierung mitreissen und führen lassen, und sich dementsprechend den Forderungen des neuen Regierungschefs nach der Notenpresse und einem zukünftigen Inflationsziel von 2 % beugen.

Naja, soweit so gut, dass der Masterplan des Shinzo Abe fürs erste zu funktionieren scheint, sieht man natürlich nicht nur am Kurs des Yen, sondern mittlerweile auch sehr schön am Stand des Nikkei 225, welcher erst vor kurzem fast die 11000 Punkte Marke erreicht hat, und schon seit November 2012 alle anderen Indizes outperformt. Ein klares Signal vom Markt das man wirklich an einen bevorstehenden Turnaround der japanischen Wirtschaft glaubt, und diesen einzupreisen versucht.

Sollte die jap. Regierung ihr Ziele weiterhin so konsequent vorantreiben wie bisher, und die BoJ (Bank of Japan) mitspielen, erscheint es also durchaus plausibel das der Yen in Zukunft weiter abwerten, und der Nikkei neue Höhen erreichen wird. Was beide Werte natürlich zu den mutmaßlichen Trendhits 2013 avancieren lassen könnte.

Vorerst sollten Anleger aber nicht zuviel erwarten, denn am Markt wurden bereits eine Menge Vorschusslorbeeren verteilt, eine Tatsache die schlicht darauf hindeutet, dass in nächster Zeit erstmal eine Korrektur anstehen könnte, eine Korrektur die vielleicht schon mit der dicken roten Kerze von gestern im USDJPY eingeläutet wurde?

Doch ein Bild sagt mehr als tausend Worte, nachfolgend endlich der Chart zum USDJPY:

USDJPY Tageschart 15.1.2013
USDJPY Tageschart 15.1.2013

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Wie man schön im Chart erkennt, hat der bisherige Anstieg des Dollar gegenüber dem Yen wirklich schon enorme Züge angenommen, von September bis Heute ging es fast in einem Zug nur nach oben, ein wahrhaft steiler Aufstieg, der aber sicherlich auch irgendwann einmal korregiert werden muss.

Ich will mich hierbei nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, doch eventuell könnte die Zeit dafür schon mit der gestrigen roten Kerze gekommen sein. Diese bildete nämlich zufällig  genau auf der eingezeichneten pinken Downtrendline welche den Abstieg des Dollar gegen den Yen seit 1982 markiert, zusammen mit der Vortageskerze eine sog. bearish Engulfing Pattern, ein Candlesticksignal der ersten Güte, in diesem Falle ein Verkaufssignal.

Was war passiert? Laut Medienberichten wurde die Abwertung des Yen durch eine Warnung des jap. Akira Amari vor einem zu starken Verfall der Landeswährung vorerst gestoppt. Der Kommentar des japanischen Aussenministers ist wahrscheinlich insofern für den Markt von Bedeutung gewesen, als das er Zweifel an der Entschlossenheit innerhalb der jap. Administration aufkommen lässt, den bisher eingeschlagenen Kurs dauerhaft beizubehalten.

Natürlich kann das auch eine Eintagsfliege gewesen sein, starke Trendbewegungen halten meist gern länger an als man es ursprünglich für möglich gehalten hätte, und die Charttechnik nimmt diesbezüglich auch gern eher eine unbedeutendere Rolle ein. Doch ich würde meinen, für risikoaffine Trader könnte das erwähnte Signal eine gute Gelegenheit für einen kurzfristigen Shortrade auf USDJPY sein!

Zudem bleibt fraglich ob es Japan mittelfristig wirklich weiter bringt die Geldpolitik zu lockern, denn schließlich verfolgt das Land nicht erst seit gestern eine laxe Geldpolitk und steckt trotzdem noch bis heute in Rezession und Deflation fest. Hinzu kommt natürlich auch noch die Frage, ob die Welt auf Dauer den Kurs der Japaner gutheissen wird, Stichwort: Währungskrieg!?

So Long, ihr Thomas Blank

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