Mutmaßlicher Verursacher des „Flash-Crash“ gefasst – Ein Kommentar

Wenn ich jetzt schreiben würde daß ich die letzten Wochen, Monaten, Jahren schon gar nicht mehr dran gedacht hätte, es wäre glatt gelogen! Denn der so genannte „Flash-Crash“ jener berüchtigte Kursabsturz des Dow-Jones am 6 Mai 2010 wird mir wohl für immer in Erinnerung bleiben als einer der besonders dunklen Tage in meinem Anlegerleben generell – als auch per se. Das mag jetzt vielleicht für Sie als Leser überzogen wirken, wie eine pure Übertreibung, denn schließlich wurde ja niemand verletzt oder ist gestorben, aber ich empfinde es dennoch so.

Denn der 6 Mai 2010 war in finanzieller Hinsicht für mich persönlich eine Katastrophe ohnegleichen, ein Tsunami bisher unbekannten Ausmaßes – der wie aus dem nichts – über mich hereinbrach. Entschuldigen Sie das ich jetzt derart pathetisch werde, aber die Ereignisse jenes Tages und deren Auswirkungen auf mich persönlich – und ich nehme an: noch viele andere kleine Trader, Spekulanten und Anleger – zwingen mich quasi dazu. Denn während die Märkte an diesem Tage bebten, und der Dow innerhalb von Minuten ca. 1000 Punkte an Wert verlor -, löste sich die Hälfte meines damaligen Anlagekapitals in Wohlgefallen auf! Ausgestoppt und ausgeknockt auf ganzer Linie sozusagen.

„Selbst schuld“, mögen Sie jetzt denken, und ich gebe Ihnen diesbezüglich sogar recht! Denn ja, ich hatte mich damals zu weit aus dem Fenster gelehnt, und getrieben von blinder „Gier“ viel zu viel Risiko in Kauf genommen. Ja, ich hatte mit dem Feuer gespielt und mich dabei verbrannt!

Und glauben Sie mir wenn ich Ihnen jetzt versichere, daß mir derartiges nicht noch einmal passieren wird. Denn an diesem Tag habe ich definitiv genug Lehrgeld bezahlt um die eine große Lektion zu lernen die mir bis dato in Punkto „Spekulation“ noch nicht gänzlich in Fleisch und Blut übergegangen war. Nämlich das die berühmte „Gier“ in der Realität sehr viel häufiger schlecht – als gut ist!

Aber selbst wenn letztendlich jeder der an jenem Tag aufgrund von wertlos gewordenen Zertifikaten etc. schaden erlitten hat – im Grunde auf die ein oder andere Weise selbst schuld an der eigenen Misere war, und darüber hinaus um das Risiko jener Papiere hätte wissen müssen.

So ist es dennoch eine gewisse Genugtuung für mich wenn ich – wie heute geschehen – erfahre, das nun endlich der mutmaßliche Verursacher des ganzen Schlamassels gefaßt wurde, und hoffentlich lange Zeit dafür hinter schwedischen Gardinen verbringen wird!

Ok, zugegeben, mag ja sein das Navinder S. – ein Londoner Trader der gestern in der Sache verhaftet wurde – hier nur die Spitze des Eisberges ist. Und nun als Sündenbock anstatt des eigentlichen Hauptschuldigen in Gestalt des Hochfrequenzhandels – welcher ohne Frage abgeschafft oder stark eingeschränkt gehört- ans Kreuz geschlagen wird.

Aber verehrte Leser, für mich ist diese Nachricht trotzdem Musik in meinen Ohren!

Haben Sie auch Schaden beim Flash-Crash erlitten, oder andere ähnliche negative Erfahrungen in Verbindung mit mißglückten Spekulationen gemacht? Ich würde mich freuen von Ihnen zu lesen, das Kommentarfeld befindet sich gleich unter dem Artikel! 😉