Wie ich zum Börsianer wurde 2 – Die Börsenoffenbarung

Viele Jahre später: das Planspiel-Börse und die Schulzeit waren längst allenfalls nur noch trübe Erinnerungen für mich,  da saß ich nach einem langen harten Arbeitstag eines abends erschöpft auf der Couch vor dem Fernseher und ließ mich von der seichten Unterhaltung irgendeines privaten Fernsehsenders berieseln. Und wie das halt im Privatfernsehen so ist wurde das mäßige Programm auch noch alle zwanzig Minuten von einem nervigen Werbeblock unterbrochen. Und gerade als mich aufgerafft hatte  – um -, ich weiß nicht mehr, entweder auf Nahrungssuche zu gehen oder die Toilette aufzusuchen, da passierte es! Ein kurzer, nicht einmal gut gemachter Werbespot erregte plötzlich meine volle Aufmerksamkeit, ließ mich wie angewurzelt vor dem Fernseher stehen bleiben und rief mir innerhalb eines Sekundenbruchteils wieder meinen mir einst selbstauferlegten Schwur – eines Tages ein richtiges Aktiendepot eröffnen zu wollen – in Erinnerung!

Ich stand noch eine/ vielleicht auch zwei Sekunden nachdem der Spot über die Mattscheibe geflimmert war wie angewurzelt zwischen Wohnzimmertisch und Sofa, dann setzte ich meinen Weg – nach wohin immer ich mich hatte aufmachen wollen – fort, allerdings mit dem festen Entschluss, gleich danach meinen Rechner hochzufahren, um ein Depot bei dem Onlinebroker dessen Werbung ich gerade erst gesehen hatte zu eröffnen.

Ich weiß nicht genau wieso gerade diese Werbung, dieses neuen – gerade erst auf den Markt drängenden Onlinebrokers – diese Art von Initialzündung bei mir verursacht hat. Ganz sicher hatte ich auch schon zuvor mehrmals ohne wirklich darüber nachzudenken irgendwelche Werbung von bereits lange in Deutschland etablierten Onlinebrokern wie zum Beispiel: Consors-Bank oder der DAB-Bank gesehen, und wie gesagt: besonders gut war der Werbespot auch nicht!
Ich glaube in dem Moment hat bei mir im Kopf einfach nur irgend etwas „klick“ gemacht, und das war’s dann.
Und natürlich kam ich auch erst lange nachdem ich mit dem aktiven Börsenhandel angefangen hatte, auf die Idee die Preise und Konditionen der einzelnen Onlinebroker miteinander zu vergleichen. Was natürlich schon von Anfang an von Vorteil und sicherlich besser gewesen wäre, als den erst besten Broker nur aufgrund einer TV-Werbung zu erwählen, aber: hinterher ist man halt immer schlauer! 😉
Allerdings kann und will ich mich an dieser Stelle auch gar nicht beschweren, denn mein erster Onlinebroker, dem ich, zumindest was Aktien und Zertifikate-Handel angeht auch bis heute treu geblieben bin, war wohl so etwas wie ein Glücksgriff.
Denn Preise und Konditionen, sowie Service und Angebot des Brokers waren von Anfang an gut, und wurden über die Jahre auch noch – zumindest in meiner persönlichen Wahrnehmung – besser und besser.
Auch denke ich aufgrund der starken Wettbewerbssituation in Deutschland und des relativ kleinen Kundenumfeldes, bedingt dadurch, daß die meisten Deutschen immer noch einen großen Bogen um selbständige Anlagegeschäfte und Aktienhandel machen, darf sich so ziemlich bei allen Onlinebrokern die in Deutschland aktiv sind, der solvente Kunde wirklich als König fühlen.
Soviel dazu, natürlich war es aber an dem Abend meiner „Börsenoffenbarung“ mit der Anmeldung bei besagten Broker übers Internet noch nicht getan.
Oh nein, denn da könnte ja schließlich jeder kommen und mal eben ein Verrechnungskonto und Aktiendepot übers Netz eröffnen.
Denn auch wenn hier von Onlinebrokern und dem Handel von Wertpapieren übers Internet die Rede ist, führen die ersten Schritte zu einem Onlinehandelskonto über die ganz alten und etablierten Postwege…

Hier gehts weiter zum dritten Teil!